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Lithiummangel & Krebs
Ein Mangel an essentiellem Lithium erhöht das Krebsrisiko
Die Hinweise waren längst da – in Das Lithium-Komplott habe ich detailliert beschrieben, welche zentrale Rolle Lithium für unser Immun- und Nervensystem spielt und warum ein Mangel das Krebsrisiko erhöht. Nun bestätigt eine neue Studie im renommierten Journal of the American Medical Association eindrucksvoll genau das: Bereits geringe Unterschiede in der Lithiumkonzentration im Trinkwasser haben messbare Auswirkungen auf die Krebsrate – mit einer Risikoreduktion von bis zu 71 %. Eine Sensation!
— von Priv.-Doz. Dr. Michael Nehls, Juni 2025
Dieser Artikel ist Teil einer fortlaufenden Online-Erweiterung mit weiterführenden Informationen zu meinem Buch Das Lithium-Komplott. Eine Übersicht aller aktuellen Beiträge und Zusatzinformationen finden Sie hier.
Das Entstehen von Krebszellen ist eine völlig natürliche, wenn auch unerwünschte „Nebenwirkung“ der Evolution, der wir unser Dasein verdanken: Bei jeder Zellteilung kann es zu zufälligen Veränderungen im Erbgut kommen. Bei Keimzellen führen diese manchmal zu Veränderungen der Spezies, falls sie sich als vorteilhaft erweisen. Meist sind sie jedoch neutral oder nachteilig und werden deshalb nicht weitervererbt. Derselbe zufällige Mechanismus kann bei der Verdopplung von Stammzellen, aus denen sich dann Körperzellen entwickeln, entweder dazu führen, dass die entsprechende Zelle nicht lebensfähig ist, oder entartet und als Krebszelle den gesamten Organismus gefährdet. Deshalb ist es ebenso natürlich und sozusagen „Tagesgeschäft“, dass unser körperliches Immunsystem derartige Veränderung erkennt und diese gefährlichen Zellen eliminiert.
Lithium ist, wie ich in „Das Lithium-Komplott“ aufzeige, nicht nur essentiell für die grundlegende Lebensfähigkeit von Organismen aller Art, sondern auch für ein gut funktionierendes Immunsystem, das uns vor Krebszellen schützt. Im Unterkapitel „Essentielles Lithium schützt vor Krebs“ weise ich dort unter Verweis auf zahlreiche Studien darauf hin, wie und warum Lithium in essentieller Menge für die Spezies Menschen und ihre evolutionäre Erfolgsgeschichte entscheidende Funktionen ausübt, die es uns ermöglichen, bis ins hohe Alter gesund zu bleiben (Stichwort „Evolution der Großmutter“, Kap. 1 in „Das Lithium-Komplott“).
Gesund bis ins hohe Alter – das umfasst auch die mentale Fitness. Entsprechend stärkt Lithium auch das mentale Immunsystem. Im Umkehrschluss führt ein Lithiummangel zu einer geschwächten psychischen Resilienz; hohe Stresshormonspiegel führen in Folge dazu, dass auch das körperliche Immunsystem geschwächt wird, wodurch das Krebsrisiko ansteigt.
Eine ausreichende Lithiumzufuhr ist somit nicht nur entscheidend für eine gesunde mentale Entwicklung und geistige Fitness bis in höchste Alter, sondern auch für die körperliche Gesundheit, zu der auch ein geringes Krebsrisiko gehört.
Studie: Krebsrisiko und geschätzte Lithiumexposition in trinkbarem Grundwasser in den USA
Im Feb. 2025 wurde im JAMA eine epidemiologische Studie publiziert, in der die Auswirkungen des Lithiummangels auf das Krebsrisiko eindrücklich illustriert wird.

Die Studie basiert auf der Erhebung der Lithiumkonzentration in 4700 Brunnen in den USA, sowie den Krebserkrankungen in den umliegenden Regionen zwischen dem 12. Mai 1999 und dem 6. November 2018.
Wie der folgenden Abbildung entnommen werden kann, gibt es ein klares Ost-West-Gefälle der Lithiumkonzentration im Grundwasser:

Dieses Gefälle zeigt sich auch im Hinblick auf das Krebsrisiko. Die Autoren schreiben unter Bezugnahme auf die folgende Abbildung:
„Im Vergleich zum ersten Quintil, das den niedrigsten Wert der Lithiumexposition darstellt, betrug das Erkrankungsrisiko für alle Krebsarten 0,49 (95 % KI, 0,31–0,78) für das vierte Quintil und 0,29 (95 % KI, 0,15–0,55) für das fünfte Quintil.“ (Quintil 1: 1,3–3,6 μg/l; Quintil 2: 3,7–6,1 μg/l; Quintil 3: 6,2–7,2 μg/l; Quintil 4: 7,3–25,5 μg/l; Quintil 5: 25,6–149,9 μg/l).“

„Diese Zusammenhänge“, so die Autoren, „wurden für alle untersuchten Krebsarten sowohl bei Frauen als auch bei Männern, bei Langzeitbewohnern sowie in westlichen und östlichen Bundesstaaten festgestellt.“
In Deutschland gibt es keine offiziellen Grenzwerte für Lithium im Trinkwasser, daher wird es auch nicht routinemäßig untersucht. Laut dem Bericht „Grundwasserüberwachungsprogramm“ des Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg aus dem Jahr 2010 wurden im Zeitraum 2007-2009 „2.134 Messstellen auf Lithium untersucht“. (siehe) Demnach lagen 80 % der Messwerte im Bereich von 1 und 2,3 μg/l, also auch in der höchsten Krebsrisikogruppe 1. Auch im Schweizer Leitungswasser ist die natürliche Lithiumkonzentration meist extrem gering, und liegt im Durchschnitt bei etwa 3 μg/l. (siehe) Der höchste Wert, der in Messproben des Bundesamts für Umwelt gefunden wurde, lag bei höchstens 11 μg/l. (siehe) In Österreich stellt sich die Lage ebenso dar. (siehe) Dies bestätigt erneut: Sowohl in Deutschland als auch in der Schweiz und Österreich (und darüberhinaus vielen weiteren europäischen Ländern, siehe Kap. 3 in „Das Lithium-Komplott“) leben viele Menschen in extrem lithiumarmen Gebieten und somit unter erheblichen Mangelbedingungen. In Folge kommt ein erhöhtes Krebsrisiko zustande, was an sich leicht zu vermeiden wäre.
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Fazit
Die JAMA-Studie bestätigt auf eindrückliche Weise die Auswirkungen von Lithiummangel auf die körperliche Gesundheit bzw. den Anstieg der Krebsrate. Die Autoren verweisen dabei auf dieselben Mechanismen, die auch für unsere Gehirngesundheit so entscheidend sind, und in „Das Lithium-Komplott“ ausführlich besprochen sind:
„Auf biologischer Ebene wurde außerdem festgestellt, dass Lithium mehrere Enzyme beeinflusst, die an der Entstehung von Krebs beteiligt sind, wie beispielsweise Glykogensynthasekinase-3 (GSK-3) und Inositol-Monophosphatase (IMPAse), was eine plausible biologische Grundlage für mögliche krebshemmende Wirkungen darstellt.“
Wobei hier eine nur vermeintliche Kleinigkeit mit Nachdruck korrigiert werden muss: Lithium ist nicht per se krebshemmend. Es ist vielmehr der (weitverbreitete) Mangel, der einen krebsfördernden Faktor darstellt. Die essentielle Funktion von Lithium im Körper wird dadurch unterstrichen.
Um es auf den Punkt zu bringen: Wenn Sie Ihr Krebsrisiko senken möchten, ist eine adäquate Lithiumzufuhr die – mit Abstand – effektivste Maßnahme, während alle anderen essentiellen Aspekte einer artgerechten Lebensweise unverändert wichtig bleiben (siehe Kap. 4 in „Das Lithium-Komplott“).