Empfehlungen & Interviews
Michaels Bücherecke
Was mich bewegt – und vielleicht auch Sie
Ich lade Sie ein, mit mir auf Entdeckungsreise zu gehen – durch Bücher, die mir besonders viel bedeutet haben.
Bücher‑Verzeichnis
Mit Interview & Kommentar
- Die Macht der Propaganda
Kayvan Soufi‑Siavash
Mit Kommentar
- Gesicht zeigen – Erkennen – Verstehen – Handeln
Thomas Eglinski (Hrsg.) - Die Odyssee der Drehbuchschreiber, Romanautoren und Dramatiker
Christopher Vogler - Im Grunde gut – Eine neue Geschichte der Menschheit
Rutger Bregman
Ich war schon immer ein leidenschaftlicher Autodidakt – und deshalb eine regelrechte Leseratte. Schon als Kind verschlang ich alles, was es zu lesen gab. Heute stehen Tausende von Büchern in meinen Regalen, auch weil mir das haptische Erlebnis wichtig ist. Bücher bedienen nicht nur den Verstand, sie berühren uns auf einer tieferen Ebene; mit E-Books kann ich mich daher nicht anfreunden.
Mein Lesehunger ist breit gefächert: Romane, philosophische Werke und Sachbücher über Geschichte, Politik, Physik, Biologie, die Evolution des Menschen und die spirituelle Entwicklung sowie Religionen. Auch die kindliche Entwicklung, Schachstrategie und -psychologie – Themen, die meine Kindheit prägten – sowie Sport in allen Facetten. Es gibt kaum ein Feld, das mich nicht interessiert. Auf der nie endenden Suche nach neuen Fragen lese ich alles, was mich zum Nachdenken anregt und neue Erkenntnis verspricht.
Einige Bücher, die mich besonders beeindruckt haben, möchte ich Ihnen hier auf dieser Seite nach und nach vorstellen. Die Auswahl der Titel und deren Reihenfolge sind völlig willkürlich bzw. den Umständen geschuldet – je nachdem, was mich gerade bewegt. Vielleicht sind die Inhalte für Sie ebenso erhellend wie für mich. eine Herausforderung zu bestehen hat – gegen die er sich anfangs sträubt.
Wann immer möglich, lade ich die Autorinnen und Autoren zu einem Gespräch auf meinem YouTube-Kanal ein. Mich interessiert vor allem ihre Motivation und die persönlichen Hintergründe – kurz: ihre ganz eigene Heldenreise. Denn oft ist es gerade der Weg, der ein Buch unverzichtbar macht – und der uns etwas über den Menschen dahinter verrät. Und vielleicht auch über uns selbst.
Kayvan Soufi-Siavash
Die Macht der Propaganda
Wie Sozial- und Verhaltensforschung im Auftrag der Eliten die Demokratiesimulation organisieren
Interview mit dem Autor Kayvan Soufi-Siavash, Medienschaffender:
Mein Kommentar:
Ich habe Kayvan Soufi-Siavash als höchst integren und zukunftsvisionären Denker kennengelernt – und vor allem als echten Menschenfreund. Wie ich glaubt er trotz aller globalen Machenschaften immer noch an das Gute im Menschen. Wir haben ein gemeinsames Motiv, das uns antreibt: auf eine Welt hinarbeiten, in der die nachfolgenden Generationen – unsere Kinder und Kindeskinder – in echter Freiheit leben dürfen. In „Die Macht der Propaganda“ beschreibt Kayvan nicht nur, mit welchen perfiden Methoden uns diese Freiheit sukzessive weggenommen wird, sondern auch – und das ist das Wichtigste –, was wir gemeinsam tun können, ja sogar müssen, um eine menschenwürdige Zukunft zu gestalten. Er entlarvt die Mächte, die daran beteiligt sind und rekonstruiert ihre Motive. Er zeigt aber auch ihre Ohnmacht auf: Wenn wir beginnen, ihre Propaganda und auch eher subtilen Vorgehensweisen zu durchschauen, dann können wir beginnen uns auch endlich effektiv zu wehren.
Thomas Eglins (Hrsg.)
GESICHT ZEIGEN
Erkennen – Verstehen – Handeln
Ein Interview mit Coautor Ricardo Leppe (Schulsystemreformer) ist geplant. Abonnieren Sie meinen Newsletter, um informiert zu werden, wenn das Interview erscheint.
Mein Kommentar:
Ich kenne sowohl Thomas Eglinski persönlich als auch viele der Autoren, die in seinem Buch zu Wort kommen. Ihre Lebensgeschichten sind spannend, berührend und lehrreich, weil sie aufzeigen, wie sieselbst aus den geschilderten Schlüsselmomenten viel für sich (und damit auch für uns) gelernt haben. Es waren diese Momente, welche sie zu Helden ihrer eigenen Geschichte werden ließ. Resultierend aus der Selbsterkenntnis und dem Erwachsenwerden entwickelten sie auch ein Denken und Handeln, in dem die Verantwortung für andere zur leitenden Absicht wurde: für die Familie, für Freunde und letztendlich für die gesamte Menschheitsfamilie. Ihre Geschichten zeigen, welches Potenzial wir in uns tragen – sobald wir den Mut aufbringen, unser vermeintliches Schicksal zu hinterfragen und unser Leben selbst in die Hand zu nehmen. „GESICHT ZEIGEN – Erkennen – Verstehen – Handeln” ist für mich ein Mutmacher. Diese individuellen Geschichten sind hervorragende Beispiele dafür, dass dem Menschen ein natürlicher Freiheitsdrang innewohnt, der ihn dazu veranlasst, die Fesseln der eigenen Vergangenheit und somit auch kultureller Fehlentwicklungen zu sprengen.
Christopher Vogler
Die Odyssee der Drehbuch-schreiber, Romanautoren und Dramatiker
Mythologische Grundmuster der Heldenreise für Schriftsteller
Mein Kommentar:
Für mich ist dieses Buch eines der wichtigsten, das im 20. Jahrhundert publiziert wurde. Es geht um die universelle Dramaturgie von Geschichten, die seit Anbeginn den menschlichen Geist „begeistern“ – im wahrsten Sinne des Wortes. Wie Christopher Vogler aufzeigt, folgen alle Geschichten, die uns bewegen, einem bestimmten Grundmuster: Sie erzählen von einem Helden, der sich auf eine gefährliche Reise begibt, auf der er eine schwierige und meist gefährliche Herausforderung zu bestehen hat – gegen die er sich anfangs sträubt. Dabei steht diese Aufgabe metaphorisch für die Überwindung einer inneren Hürde (eine Angst, eine Neurose, eine Unausgewogenheit), vor der man sich sträubt. Die Heldenreisen in Büchern, Geschichten und Filmen sprechen uns an, weil wir das Muster unbewusst erspüren und mit dem Helden fühlen: seine anfängliche Weigerung, ins Unbekannte vorzudringen und die Gefahr zu überwinden, seinen äußeren und vor allem inneren Kampf, durch den er reift. In seinem internationalen Bestseller beschreibt Vogler Widersacher (sie stehen für innere Blockade), Weggefährten und Mentoren, um nur einige der zentralen „Archetypen“ zu nennen, auf dieser äußeren wie inneren Reise, auf der wir uns alle befinden. Sie zeigen, dass es sich lohnen kann, den Mut aufzubringen, Neues zu wagen, vor allem dann, wenn ein weiter so wie bisher uns selbst oder anderen Menschen, die uns wichtig sind, schadet. Diese Heldenreise ist ein wesentlicher Teil des Menschseins, vielleicht sogar der elementarste, was ihren universellen Charakter erklärt. Sie findet sich in allen Mythen, in unseren Träumen und auch im wahren Leben jedes einzelnen von uns, weil wie alle instinktiv wissen (CG Jung nannte es das „kollektive Unbewusste“), dass es wichtig ist, sich auf diese Reise der Selbsterkenntnis zu begeben.
Mein Kommentar:
Das Buch von Rutger Bregman ist meiner Ansicht nach eines der aufschlussreichsten und zugänglichsten Werke zur Frage, wie Geschichtsdeutungen unser Menschenbild prägen. Auf wunderbare Weise liefert es eine überzeugende Antwort auf die Frage, was uns Menschen wirklich ausmacht – jenseits von Propaganda und Klischees, die uns als bösartig darstellen und nur dem Zweck dienen, Überwachung, Kontrolle und eine immer schärfere Gesetzgebung zu rechtfertigen. Zahlreiche Beispiele verschiedenster Wissenschaftsdisziplinen zeigen, dass die meisten Menschen – von Sozio- und Psychopathen einmal abgesehen – dasselbe Grundbedürfnis teilen: eine bessere Lebenswelt für sich und vor allem ihre Kinder und Kindeskinder zu schaffen. Denn wie Bregman mit vielen Studien aus sehr vielen Wissenschaftsbereichen nachweist, sind wir zutiefst soziale Wesen. Mit haarscharfer Analyse zerlegt der Historiker viele Studien und Geschichten, die uns das Gegenteil suggerieren wollen. Als ich „Das indoktrinierte Gehirn“ schrieb, wurde mir von einem Freund „Im Grunde gut“ geschenkt. Ich war dafür unendlich dankbar, denn ich erhielt damit nicht nur ein revolutionäres Buch, sondern damit vor allem die Gelegenheit, mein eigenes Werk mit Bregmans hoffnungsvollen Ausblick abzurunden. Dieser Hoffnungsschimmer war eine extreme Erleichterung vor dem Hintergrund meiner Recherchen zu dem perfiden Angriff auf unser Gehirn und unsere Denk- und Friedensfähigkeit, die letztlich ein Angriff auf unsere Menschlichkeit darstellen. Bregman lieferte mir die Hoffnung auf einen guten Ausgang und sein Buch ist damit eine absolute Leseempfehlung.