— von Priv.-Doz. Dr. Michael Nehls, Juli 2025
Am 18. Juni 2025 hielt ich einen Vortrag im EU-Parlament in Straßburg. Ich präsentierte den anwesenden Politikern eine Kette ausgewählter Indizien, die in ihrer Gesamtheit betrachtet den Schluss nahelegen, dass Lithium ein essentielles Spurenelement sein muss.
In meinem Buch „Das Lithium-Komplott“ habe ich die hier auf nur 90 Minuten komprimierte Beweisführung selbstverständlich deutlich umfangreicher abbilden können, indem ich auf etwa 1000 peer-reviewte Publikationen verwiesen habe. Jede einzelne davon ist wie ein Puzzlestück – alle zusammen ergeben ein eindeutiges Bild.
Dass Lithium entgegen der überwältigenden Evidenz nicht als essentielles Spurenelement anerkannt ist und darüber hinaus sogar in Nahrungsergänzungsmitteln verboten ist, trägt die Handschrift der profitorientierten Pharmaindustrie.
Es war daher abzusehen, dass mein Vortrag „Faktenchecker“ animieren wird, meine These zu widerlegen – alles andere hätte mich verwundert.
Jetzt ist ein „Faktencheck in 90 Sekunden“ erschienen (siehe dieses Bildschirmfoto) auf einem Telegram-Kanal, auf dem die Existenz krankheitsverursachender Viren grundsätzlich geleugnet wird. Laut den meist anonymen Autoren von „Next Level“ funktionieren eigentlich auch „Vaterschafts- und Tätertests in Wahrheit nicht“ und sogar „‘Vererbung‘, ‚Gene‘ und ‚DNA-Analysen‘“ werden prinzipiell in Frage gestellt. Im gleichen Zug wird eine kommerzielle App zur KI-basierten „Evidenzbewertung“ von Studien beworben. An dieser Stelle sei bereits festgestellt, dass hier ein fundamental anderes „Wissenschaftsverständnis“ herrscht, als ich es bei meiner Arbeit zugrunde lege – um es so neutral wie möglich auszudrücken. Es zeigt sich schon im Ansatz eine Unvereinbarkeit der erkenntnistheoretischen Ansätze.
Jedenfalls traut man sich zu, die von mir vorgenommene Forschungsarbeit, die auf über 1000 wissenschaftlichen Quellen beruht, anzugreifen unter Verweis auf eine einzelne Studie, die ich im Kontext meiner umfangreichen Indizienkette angeführt habe. Diese eine Quelle, auf die sich die anonymen, selbsternannten Faktenchecker fokussieren, kombiniert eine epidemiologische Beobachtungsstudie mit einer kontrollierten tierexperimentellen Überprüfung. Es geht hier um die Frage, ob Lithium in geringen Mengen eine lebensverlängernde Wirkung haben kann: „Low-dose lithium uptake promotes longevity in humans and metazoans.“
Die Autoren der Studie schreiben (Übersetzung von mir):
„Beim Menschen finden wir hier eine umgekehrte Korrelation zwischen den Lithiumkonzentrationen im Trinkwasser und der Gesamtmortalität in 18 benachbarten japanischen Gemeinden mit insgesamt 1.206.174 Personen (β = -0,661, p = 0,003). Entsprechend stellen wir fest, dass die Exposition gegenüber einer vergleichbar niedrigen Konzentration von Lithiumchlorid die Lebensspanne von C. elegans verlängert (p = 0,047).“
Wichtig zu wissen: Ein p-Wert von nur 0,003 zeigt eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür an, dass dieser Zusammenhang nicht zufällig ist. Die tierexperimentelle Studie zeigt zudem, dass eine Lithiumkonzentration im Trinkwasser, die beim Menschen mit einer geringeren Sterblichkeit korreliert – in Tierversuchen tatsächlich lebensverlängernd wirkt. Damit erscheint es grundsätzlich plausibel, dass der beobachtete Zusammenhang beim Menschen auf einen realen biologischen Effekt zurückgehen könnte.
Die Autoren der Studie schreiben (Übersetzung von mir):
Schlussfolgerung: Zusammengenommen deuten diese Ergebnisse darauf hin, dass eine langfristige Aufnahme geringer Mengen Lithium lebensverlängernde Wirkungen entfalten und die Sterblichkeit bei evolutionär unterschiedlichen Arten eindeutig senken kann.“
Obwohl die Autoren dieser peer-reviewten Studie dies schlussfolgern, liefert die Studie für sich allein betrachtet tatsächlich nur einen Hinweis, keinen letztgültigen Beweis – so überzeugend die Datenlage auch bereits sein mag.
Aber sie steht nicht allein. Aufbauend darauf wurden nicht nur 18 (eine Kritik der „Faktenchecker“), sondern in einer weiteren Studie 232 unabhängige Trinkwassergebiete untersucht. Man identifizierte dieselben hohen (statistisch signifikanten!) umgekehrten Korrelationen: Je höher die Lithiumkonzentration im Trinkwasser war, desto geringer fiel die Gesamtsterblichkeit aus. Die Studie: „Trace lithium in Texas tap water is negatively associated with all-cause mortality and premature death“
Die Autoren der Studie schreiben (Übersetzung von mir)
„Lithium im Leitungswasser wurde zuvor mit lebensverlängernden Effekten in 18 japanischen Gemeinden in Verbindung gebracht. Unter Verwendung eines größeren Datensatzes mit mehreren Bezirken in Texas zeigt unsere Studie, dass die Lithiumkonzentrationen im Leitungswasser negativ mit der Gesamtsterblichkeit (r = -0,18, p = 0,006, 232 Bezirke) und mit den verlorenen potenziellen Lebensjahren (r = -0,22, p = 0,001, 214 Bezirke) assoziiert sind. Unsere aktuellen Ergebnisse erweitern und untermauern somit den angenommenen lebensverlängernden Effekt von Lithium beim Menschen.“
Doch damit nicht genug.
In meinem Buch „Das Lithium-Komplott“ zeige ich die gesamte biochemische, molekulare und physiologische Kausalkette vom Lithiummangel bis zur erhöhten Sterberate auf. Dazu gehört u.a.:
Dazu gehören unter Lithiummangel statistisch eindeutig erhöhte Raten beispielsweise an Krebs, Herz-Kreislauf, Alzheimer, aber auch Suizid und sogar Mord.
Darin gehe ich auch auf kontrollierte klinische Studien mit Lithium in essenziellen Mengen ein, die schlichtweg eindrucksvolle Ergebnisse lieferten, sowie tierexperimentelle Beweise, die an sich schon ausreichen müssten, um Lithium auch für den Menschen als essenziell anzuerkennen.
Um es klar zu sagen: Es ist naiv, dass die anonymen „Faktenchecker“ hofften, die gesamte Beweiskette ließe sich durch die Kritik an einer einzigen Studie in Frage stellen – egal, wie publikumswirksam man diese vorzutragen versucht und sich dabei als Pionier inszeniert („Wissen neu gedacht“). Ich kann allerdings nur hoffen, dass ihnen nicht zu viele Menschen auf den Leim gehen; schließlich ist Lithiummangel lebensverkürzend.
Ich schlage vor und würde es begrüßen, wenn „Faktenchecker“ sich einmal die Mühe machen wollen, die gesamte Evidenz der Lithiumwirkung, wie ich sie in „Das Lithium-Komplott“ darstelle, nachzuvollziehen und vollumfänglich ohne die positive Wirkung von Lithium zu erklären.
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